Gesundheit und Soziales

  • Anreize für die hausärztliche Versorgung auf dem Land
  • Zuschnitte der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen zur ärztlichen Versorgung müssen angepasst werden.
  • Facharztquote muss erhöht werden
  • Technische Weiterentwicklung wie Künstliche Intelligenz müssen in die medizinische und pflegerische Versorgung weiterentwickelt und eingebracht werden
  • Sicherung der Geburtshilfe auf dem Land!
  • Pflegerische Versorgung im ambulanten und stationären Bereich stärken
  • Familienförderung mit individueller Kinderbetreuung und Unterstützung bei der Versorgung pflegebedürftiger Angehöriger
  • Generationsgerechtes und generationsübergreifendes Wohnen muss gefördert werden

Ich stehe für eine sehr gute medizinische und pflegerische Versorgung sowie für eine ebenso gute Gesundheitsvorsorge in unserer ländlichen Region für jeden Bürger und jede Bürgerin. Damit stehen wir schon jetzt vor einer sehr großen gesundheitspolitischen Herausforderung. Wir müssen vermehrt Anreize schaffen, damit Ärzte zur Versorgung zu uns aufs Land kommen. Dabei denke ich z. B. Förderprogramme gemeinsam mit den Kommunen, an private oder / und kommunale Medizinische Versorgungszentren, um Familie und Beruf für Ärzte zu verbessern, Angliederung an Versorgungszentren ebenfalls durch kommunale Träger oder private Investoren mit der Anbindung durch Pflegeeinrichtungen, Gesundheitsversorgung, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Sanitätshaus usw. Wir müssen jungen Menschen, die sich vorstellen können auf dem Land eine Praxis zu übernehmen, das Medizinstudium ermöglichen. Dies muss unabhängig vom Notendurchschnitt geschehen. Ein Auswahlsystem zur Eignung als Arzt und Ärztin in der praktischen medizinischen Versorgung von Patienten in Klinik und Praxis muss Vorrang vor dem Auswahlkriterium nach Notendurchschnitt haben.

Den weiteren Ausbau der European Medical School in Oldenburg werde ich stark unterstützen und die Zusammenarbeit mit den ansässigen Kliniken und niedergelassenen Ärzten fördern. Hier können frühzeitig Potentiale erkannt, Vereinbarungen getroffen und Chancen genutzt werden. Es ist eine Chance für uns unsere Gesundheitsversorgung nachhaltig zu sichern. Das ist mir ein großes Anliegen.

Mit der Ärzteverteilung durch die Regelung der kassenärztlichen Vereinigung stehen wir in unserem Einzugsgebiet in Konkurrenz mit der Stadt Leer. Es muss ein anderer Verteilungsschlüssel in der Hausärztlichen Versorgung angestrebt werden oder eine freie Niederlassung von Ärzten erfolgen. Ebenso benötigt die Insel Borkum eine gesonderte Betrachtungsweise, da in den Saisonzeiten ein Vielfaches an Menschen durch den Tourismus die Insel beleben. Auch Touristen nutzen die hausärztliche Versorgung auf der Insel, die zu Lasten der Insulaner geht. Es muss eine saisonbezogene Sonderzulassung von Hausärzten für die Insel geben.

Den, schon 2014 vom Sachverständigenrat Gesundheit empfohlene, Landarzt-Zuschlag werde ich weiterverfolgen und bei der kassenärztlichen Vereinigung einfordern. Es handelt sich um einen Vergütungszuschlag für unterversorgte Gebiete und einen Vergütungsabschlag für überversorgte Gebiete. Es müssen finanzielle Anreiz als Ausgleich für die flächendeckende hausärztliche Versorgung geschaffen werden.

Ebenfalls müssen ärztliche Assistenzkräfte wie z.B. Versorgungsassistent und -assistentinnen zunehmende an Bedeutung in der Gesundheitsversorgung gewinnen. Die Ausbildung und gesellschaftliche Anerkennung als unterstützende Kraft in der Gesundheitsversorgung sind zu fördern und auszubauen.

In der medizinischen und pflegerischen Versorgung ist die technische Neuentwicklung, insbesondere die Nutzung von digitalen Möglichkeiten (z.B. Telemedizin) ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen flächendeckenden medizinischen Versorgung in stark ländlich geprägten Regionen und zur Sicherung der aufsuchenden Versorgung. Durch den demografischen Wandel im Zusammenspiel mit dem Fachkräftemangel sind wir auf die Einbeziehung digitaler Technologie und künstlicher Intelligenz angewiesen. Es ist sehr wichtig, hier Forschung und Entwicklung stark in den Fokus zu rücken und zu fördern.

Nicht nur medizinische Grundversorgung ist eine große Herausforderung, sondern auch die Sicherung der Geburtshilfe für werdende und frischentbundene Mütter durch Hebammen und Geburtshelfer. Ich fordere und setzte mich für eine wohnortnahe, bedürfnisorientierte Geburtshilfe für Schwangere und ihre Familien ein.

Ebenso müssen wir die ambulante und stationäre pflegerische Versorgung auffangen. Hier ist bereits ein deutliches Defizit in der Versorgung sichtbar. Die Arbeitsbedingungen müssen durch finanzielle Anreize und Anerkennung deutlich verbessert werden. Ein Fachkräftemangel besteht und bei jungen Menschen ist die Ausbildung in der Pflege häufig nicht erstrebenswert. Das gesellschaftliche Ansehen der Pflege hat in den letzten stark gelitten. Der Anspruch zur Pflege ist dagegen stark gestiegen. Ich werde mich besonders für die pflegerische Versorgung einsetzen und die Bedingungen für Pflege verbessern, indem ich auf die Missstände hartnäckig hinweise und für mehr Personaleinsatz kämpfe.

Familie ist das höchste Gut! Wir müssen Eltern bei der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder Unterstützung sowie Erziehungszeiten ermöglichen. Dies können wir durch unterschiedliche individuelle Angebote sichern. Dafür sind neben den kommunalen, kirchlichen und freien Kindertagespflegeeinrichtungen auch Tagespflegestellen und Großtagespflegestellen zu fördern. Der Bedarf an Betreuungs- und Erziehungskräften ist schon jetzt groß. Um den Bedarf an Fachkräften zu sichern, ist die dualisierte Ausbildung auszubauen und attraktiv zu gestalten. Die frühkindliche und vorschulische Bildung muss einen hohen Stellenwert einnehmen. Dazu benötigen wir ausgebildete Fachkräfte.

Zudem müssen wir Familien die bestmögliche Versorgung und Pflege für ihre Angehörigen bieten. Dies muss individuell sein und für die Familien finanzierbar bleiben. Das Generationsmodell ist auch auf dem Land nur noch selten zu finden. Hier müssen Alternativen geschaffen werden, damit Familien entlastet und gefördert werden. Sei es durch Tagespflege, Seniorenbetreuung, Pflegemodelle im häuslichen Umfeld oder in einer Pflegeeinrichtung. Auch hier ist ein sehr individuelles Angebot wichtig und Fachkräfte der Schlüssel zum Erfolg.

Ebenso ist das Wohnen im Generationsgedanken zu planen. Dazu müssen wir die Wohnattraktivität im Alter erhöhen. Dazu gehören unterschiedliche Modelle und Wohnformen, um den individuellen Bedürfnissen aller Generationen gerecht zu werden. Hier müssen generationsübergreifende Wohnquartiere Beachtung finden, wie auch Wohnen im Alter, für Familien und Singles.